PRÄ-HISTORISCHE DATENBANKEN
Evolutionsmodelle und Klassifikationen, Berlin 1992 - 1994, Intervention, Museum für Naturkunde, Berlin
"PRÄ_HISTORISCHE DATENBANKEN" nimmt die fortwährenden Diskussionen um die Machbarkeit von "Künstlichem Leben" zum Anlass, um die Rolle von Informationsübertragung, Datentransfer und Kommunikation innerhalb des Evolutionsprozesses zu untersuchen und zu reflektieren. Der Begriff "prä-historisch" ist in diesem Zusammenhang sowohl als vorgeschichtlich (im Hinblick auf Vergangenheit), als auch im Sinne von VOR Geschichte (auf Zukünftiges gerichtet) zu verstehen.

Der Wunsch danach, künstliches Leben zu erschaffen, sich aus biologischen, körperlichen Zusammenhängen zu befreien und selbst Schöpfer zu sein, zieht sich wie ein roter Faden durch die menschliche Kulturgeschichte und provoziert einen, alle wissenschaftlichen Disziplinen durchziehenden Diskurs. Dabei verweigern sich die Begriffe "Leben" und "Intelligenz" bis heute einer eindeutigen Definition. Durch die im Kontext der so genannten "Neuen Technologien" entstandene Disziplin der "KI-Forschung" (Künstliche Intelligenz / Künstliches Leben), Beispiele aus dem Bereich der Gentechnologie, wie das Klonen eines menschlichen Embryos, das "Human Genome Project" oder die Diskussion um die Patentierung von genetischem Erbmaterial, bleibt die Thematik weiterhin aktuell und hochbrisant.

Während der Streit um "Künstliches Leben" und "Künstliche Intelligenz" vorwiegend zu einer Studie der Machbarkeit und von Grundsatzdefinitionen geworden ist, zielt die Fragestellung dieses Projekts in eine andere Richtung: Geht man davon aus, dass ein wie auch immer geartetes "Künstliches Leben" in Zukunft möglich sein wird, welche biologischen, sozialen, kulturellen, juristischen (z.b strafrechtlichen) Probleme würden daraus resultieren? Welche Konsequenzen und Auswirkungen könnte eine derartige Entwicklung möglicherweise auf Begrifflichkeiten wie Identität, Kommunikation, und Verantwortung haben?

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