ZWISCHEN_DUELL_UND_DUETT
Meisterschülerausstellung, Galerie ARTACKER, Berlin-Mitte, 1992
ÜBER_LEGUNGEN, AN_SICHTEN, STAND_PUNKTE und GEDANKEN_GÄNGE zum Phänomen "KOMMUNIKATION" innerhalb der so genannten "Kommunikationsgesellschaften" – vor, hinter und zwischen den "Trennscheiben" der Wirklichkeit.

Das Reale diktiert das Empfangen des Verordneten. Endlose Fabrikation von Trugbildern. Die Informationsflut sättigt den Gesellschaftskörper. Nach-richten machen unser Da-sein aus und prägen es. Ereignisse in Form von Legenden (legenda: was man zu lesen hat). Informationen produzieren das Reale mittels Schein, der wiederum vorgibt, das Reale zu vergegenwärtigen. Der Schein wird zum Bezugsrahmen. Die Empfänger sind nicht länger gezwungen, zu glauben, was sie nicht sehen, sondern sie glauben, was sie sehen. Die Simulation bekommt den Status des Realen - ein Verstehen, dass sich in erster Linie über den Blick definiert.

Die Dominanz des Blickes in einer trügerischen Schein-Gesellschaft mit der Tendenz, sich permanent zur Schau zu stellen, verwandelt Kommunikation in ein bloßes Hin- und Hergleiten des leicht zu täuschenden Auges. Die Passivität der Konsumenten in einer "Gesellschaft des Spektakels" bleibt die Frage schuldig: Was passiert eigentlich mit den Bildern, die tagtäglich auf Einen einströmen? Und – was ist Kommunikation überhaupt noch, wenn Antworten vorgelebt bzw. sogar erzwungen werden und die Fragen ausbleiben? Aufgestellte Hypothese oder Utopie?

Die Auseinandersetzung mit Kommunikation beginnt mit der Sprachlosigkeit gepaart mit dem subversiven Potential des Zweifelns.

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